Rezension: Derail Valley VR

Rezension: Derail Valley VR – Die VR-Simulation, die mir beigebracht hat, Züge und mein Leben zu entgleisen

Also gut. Ich habe Derail Valley VR gestartet, weil ich dachte: „Hey, Züge fahren auf Schienen – wie schwer kann das schon sein?“
Spoiler: Sehr. Sehr schwer.
Und damit herzlich willkommen in meinem persönlichen Eisenbahn-Isekai, in dem ich mich von einem ambitionierten Bahnliebhaber in einen überforderten VR-Rangierknecht verwandelt habe.

Das Spielprinzip?
Du bist Lokführer. Du bekommst Aufträge. Du fährst Güter durch eine malerische Low-Poly-Welt. Soweit, so romantisch. Bis du die Lok startest. Denn plötzlich bist du in einem echten Escape Room mit Dampfdruck. Alles piept, zischt, quietscht und nichts funktioniert, solange du nicht fünf Hebel gleichzeitig mit chirurgischer Präzision betätigst – in der richtigen Reihenfolge, während du brennst.

In VR? Der absolute Wahnsinn.
Du beugst dich über Hebel, ziehst an Ventilen, schlägst dir den virtuellen Kopf an der Führerhausdecke an, weil du wieder vergessen hast, wie du dich teleportierst. Immersion: 9000. Ich schwitzte mehr als in meinem echten Führerscheinprüfungstermin – und das hier ist nur ein Güterwagon mit Holz.

Die Grafik?
Stell dir Minecraft und Train Simulator hätten ein Kind gezeugt, das von einem Indie-Team liebevoll aufgezogen wurde – mit einem Budget von 3 belegten Broten und einer riesigen Menge Herzblut. Alles sieht funktional, aber charmant aus. Die Lok hat mehr Charakter als 90 % aller NPCs in Triple-A-Spielen. Und der Sound? Wenn du einmal den Dieselmotor startest, brauchst du kein ASMR mehr im Leben.

Der Schwierigkeitsgrad?
Zugfahrsimulation für Masochisten mit Ambitionen. Ich habe mehrfach Züge zum Explodieren gebracht, weil ich dachte, „Bremsen braucht man doch erst, wenn man angekommen ist“. Es gibt kein Tutorial, nur das sanfte, liebevolle Gefühl, mit 60 km/h in einen Prellbock zu krachen. Aber genau das ist das Schöne: Jeder Fehler ist eine Geschichte. Jeder Entgleisung ein Denkmal. Ich bin gewachsen. Emotional. Und in der Schuld bei der In-Game-Versicherung.

Fazit?
Derail Valley VR ist kein Spiel. Es ist eine Religion. Eine Schule des Lebens. Eine Reise zu dir selbst – in einer Dampflok, mit einem Fass Öl im Gepäck, auf dem Weg zu einem völlig falschen Bahnhof.
Und ich liebe es. Ich will nie wieder was anderes spielen. Außer vielleicht die Deluxe-Edition mit echten Schwielen an den Händen.

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